Ein kleiner Selbstlernkurs zum Thema Amphibien

© 01-2006 Hans-Dieter Mallig (hdm)
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Im beginnenden Frühjahr wandern die mindestens 3 Jahre alten und geschlechtsreifen Froschlurche von ihren Winterquartieren in den Erdhöhlen eines nahen Waldgebiets zu dem Weiher oder See zurück, in dem sie zur Welt kamen. Dabei bestimmen die klimatischen Bedingungen für die einzelnen Lurcharten die genaue Wandererungszeit. Diese ist von Art zu Art etwas verschieden. 
An ihrem angestammten Laichplatz versucht jedes  Männchen ein Weibchen anzulocken.  Falls das gelungen ist,  steigt das Männchen auf den Rücken des Weibchens und umklammert es mit den Vorderbeinen. Manchmal finden sich Männchen und Weibchen auch schon auf der Wanderung. Dann muss das Weibchen eine gehörige Last bis zum Wasser schleppen. Im Wasser findet anschließend die Eiablage statt. 

Eizellen im Wasser. 
Die Gallerthülle ist gequollen.


Embryonen in der Gallerthülle

Dabei gibt das  Weibchen  seine Eier, das sind Eizellen, die von einer Gallerthülle umgeben sind, in das Wasser ab. Fast gleichzeitig gibt das Männchen seine milchige Spermienflüssigkeit ins Wasser. Diesen Vorgang nennt man Besamung. Die Spermien aus der Spermienflüssigkeit schwimmen im Wasser zu den Eizellen und verschmelzen mit ihnen. Das nennt man Befruchtung. Da die Befruchtung außerhalb des Körpers im Wasser stattfindet, spricht man hier von äußerer Befruchtung.
Manche Lurche geben ihre Eier in Form von Laichballen ab, wie z.B. der Grasfrosch, andere Arten in Form von langen Laichschnüren wie z.B. die Erdkröte.
Nach der Verschmelzung mit den Spermien nennt man die Eizellen  befruchtete Eizellen oder Zygoten. Diese teilen sich in zunächst zwei, dann vier und immer mehr Zellen und langsam formt sich aus ihnen nach wenigen Tagen ein Embryo. Nach zwei bis vier Wochen hat er eine längliche Fischform und schlüpft aus der Gallerthülle. 
Dieses fischförmige Jungtier hat zunächst noch keine Beine und nur einen Ruderschwanz und sieht seinen Froscheltern noch gar nicht ähnlich. Es ist eine Froschlarve, die man auch Kaulquappe nennt.  Bei ganz jungen Kaulquappen kann man an beiden Körperseiten kleine stark durchblutete "Härchenbüschel" sehen. Es sind äußere Kiemen, die sehr empfindlich sind. Langsam wächst eine Hautfalte über sie, so dass etwa 3 Wochen nach dem Schlüpfen die Kiemen dann als innere Kiemen geschützt sind. So eine Kaulquappe schwimmt gut und ernährt sich vegetarisch, indem sie mit ihren scharfe Hornzähnen dauernd Pflanzenteile abraspelt. 

Bereits etwas ältere 10 Wochen alte Kaulquappe.
Bei ihr sind bereits Hinterbeine 
gewachsen.

Wann sind etwa einer Kaulquappe Beinchen gewachsen?
Welche Beinchen wachsen zuerst?


Welche Veränderungen kann man an den Froschlarven auf den Bildern links erkennen?
Welche Veränderungen müssen sich an den inneren Organen vollzogen haben, damit das Fröschchen das Wasser verlassen und auf dem  Land leben kann?

Wenn der Ruderschwanz völlig rückgebildet ist, kann der kleine Frosch an Land gehen. Er ernährt sich dann nicht mehr von Pflanzenteilen sondern er frißt mit Insekten, Würmer und Schnecken jetzt Fleischnahrung. Damit muss sich auch das Verdauungssystem vom langen Vegetarierdarm auf den kürzeren Fleischfressedarm rückbilden. 
Die Umwandlung von der fischförmigen Kaulquappe in einen kleinen Frosch dauert etwa 8 bis 12 Wochen. Man nennt diese Umwandlung Metamorphose.

Anschließend verlassen die Jungtiere bei vielen Lurcharten nach und nach ihren Teich und suchen sich in nahen Waldgebieten oder Feldern feuchte Erdhöhlen, von denen aus sie auf die Jagd nach Insekten, Würmern und Schnecken gehen.
Warum sind Lurche besonders gefährdet, wenn ihr angestammter Teich neben einer stark befahrenen Straße liegt?
Finde weitere Gründe, warum Amphibien gefährdet sind. 
Überlege dir Gründe, warum wir Amphibien schützen müssen.
Du kannst dir ein Arbeitsblatt ausdrucken, in das du die Fortpflanzung und Entwicklung mit eigenen Worten eintragen kannst.
Du kannst als Lernkontrolle einen Lückentext am Bildschirm ausfüllen.
Mit einem Quiz-Trainer kannst du testen, was du inzwischen gelernt hast.
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