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©07-2003 Hans-Dieter Mallig (hdm) |
Wie wird jedoch die Erregungsleitung, die wir in Form von Aktionspotenzialen
entlang von marklosen und markhaltigen Nervenfasern untersucht haben,
von einer Nervenzelle auf die nächste oder auf einen Muskel übertragen?
Zu dieser Fragestellung unternahm der Wiener Arzt Otto Löwi 1893 Versuche an Präparaten aus Froschherzen und dem mit ihnen verbundenen Nervus vagus. Der Nervus vagus ist ein Nerv des vegetativen Nervensystems, das autonom die inneren Organe steuert. Das vegetative Nervensystem besteht aus den antogonistisch wirkenden Teilen Sympathicus und Parasympathicus. Dabei ist der Sympathicus zur Aktivierung aller zur Verteidung notwendigen Funktionen wie z.B. Erhöhung der Herzschlagfrequenz oder Förderung der Durchblutung der Skelettmuskulatur bei gleichzeitiger Hemmung der Funktionen, die der Erholung oder Verdauung dienen, zuständig. Der antagonistische Parasympathicus fördert dagegen Funktionen der Erholung und Verdauung und hemmt Verteidigungsfunktionen. |
Der Nervus vagus ist ein Nerv des Parasympathicus, der Erholung,
Verdauung und Regeneration fördert.
Löwi reizte an frischen isolierten Herz-Nervus-vagus-Präparaten bei Fröschen und damit bei noch schlagenden Herzen den Nervus vagus mit einer elektrischen Reizanordnung. Wie erwartet bei der Aktivierung eines Nerven des Parasympathicus, verlangsamte sich die Frequenz des Herzschlags wie in einer Erholungsphase. Den entscheidenden Hinweis für unsere Fragestellung, wie Erregung von einer Nervenzelle zur nächsten Zelle übertragen wird, erhielt Löwi dadurch, dass er mit einer Pipette einen kleinen Teil der physiologischen Kochsalzlösung solcher Versuche , auf entsprechende Herz-Nervus-vagus-Präparate tropfte, bei denen der Nervus vagus nicht erregt worden war. Trotzdem begannen auch hier die Herzen langsamer zu schlagen.
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