Kapitel 9


Der Mann kniete auf dem Boden einer schmalen Gasse zwischen Principia und Praetorium. Er betrachtete das Stück Papier mit den blauen Streifen, das auf seiner Handfläche lag, ganz genau. "Zwanzigstes Jahrhundert." Es war eine einfache Feststellung, jedoch umschloß seine Hand das Papier und ballte sich zur Faust, daß die Knöchel weiß hervortraten.

***

 

Sie waren ein Stück der Via principalis in Richtung Principia gefolgt, um dann in die Via praetoria abzubiegen. "Natürlich kämpfen sie nicht nur." Lucia hatte überrascht auf seine Frage reagiert, was denn eine Legion von 6000 Mann in Friedenszeiten zu tun hätte. "Unsere Soldaten bauen auch neue Straßen oder befestigen die Trampelpfade, die es schon vorher gab." – "Wohl kaum aus Selbstlosigkeit." – "Natürlich nicht. Man braucht gute Straßen, um schnell Ausrüstung transportieren oder Truppen bewegen zu können. Und natürlich wollen auch die Waffen gepflegt sein. Am Ende der Straße stehen rechts und links Wirtschaftsgebäude, in denen unter anderem an der Ausrüstung gearbeitet wird. Überhaupt gibt es in unserem Lager viele dieser Gebäude, und ich glaube, daß wir auch andere Truppen mit Material ausrüsten müssen." Sie waren vor einem Steinbau auf der rechten Seite stehengeblieben, von dem Lucia behauptete, daß es das Bad sei.

"Lucia, was ich dich eigentlich schon die ganze Zeit fragen wollte,", hob er an, doch weiter kam er


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