Die römische Hauptattraktion des Heimatmuseum ist sicherlich die lebensgroße
Figur eines Legionärs. Seine Kleidung und Ausrüstung sind originalgetreu rekonstruiert. Die Ausrüstung und Kleidung des kampfbereiten Soldaten (miles expeditus) bestand aus:
- der Tunica dem Untergewand.
Das Untergewand war ein weiter kurzförmiger
Kittel mit einem Ausschnitt für den Hals.
- den Caligae den Militärsandalen.
Diese Sandalen hatten drei Lederschichten als Sohle, die mit 90 Nägeln befestigt waren.
- der Lorica hamata dem Kettenhemd.
Das Kettenhemd wurde aus Eisenringen gefertigt und mit Leder unterfüttert.
- der Cassis dem Helm
Der Helm war gefüttert und seine Wangenklappen waren beweglich. Der Busch bestand aus Roßhaar.
- dem Cingulum, gladius, pugio Gürtel, Schwert und Dolch
Das ca. 55 cm kurze und recht breite Schwert war für Hiebe gut geeignet und
hing rechts im Gürtel. Der Dolch hing links in einer metallbeschlagenen
Holzscheide.
- dem Scutum dem Schild
Den Schild bildeten 3 fest geleimte Bretter. Innen und außen war der Schild
mit Rindsleder und Leinen überzogen. Die Ornamente auf dem Schild unterschieden
sich von Legion zu Legion.
- dem Pilum dem Wurfspeer
Ein Pilum war ein schwerer Wurfspieß mit einer dünnen langen Eisenspitze, die
wie eine Pyramide ausgeschmiedet wurde.
Die gesamte Ausrüstung wog 29 kg, 10 kg allein der Schild und 9 kg das
Kettenhemd.
Es sind übrigens Kleidung und Waffen von einem der 8 Männer, die im Jahr 1985
einen 540km-Marsch von Verona über den Brennerpass nach Augsburg unternahmen,
um an den römischen Alpenfeldzug 15 v.Chr. unter dem Feldherrn Drusus und dem
späteren Kaiser Tiberius zu erinnern. In dieser Zeit entstand das römische Lager in
Bonn. Die Rekonstruktion dieser Ausrüstung war schwierig und teuer; sie wurde von
2 Beuler Mäzenen gekauft und dem Museum gestiftet.
Neben dem Legionär findet man einen Schuppenpanzer und einen Schienenpanzer,
sowie eine nachgebaute Ballista (alte Belagerungswaffe).
Außerdem gibt es im Heimatmuseum Vitrinen mit weiteren römischen Gegenständen.
Zum Beispiel Ziegel mit dem Stempel der Legio I Minerva (terra sigillata) oder
eine aus Scherben zusammengesetzte Reibschüssel, 2 Goldmünzen, Kopien eines im
vergangenen Jahrhunderts in Schwarzrheindorf gefundenen Goldschatzes, 2 Denare,
sowie eine Nemaususmünze aus der Zeit des Oktavian, des späteren Kaiseres Augustus,
die hier in Beuel gefunden wurde.