MODUL V
Elektrotechnik - Grundlagen Seite 38
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6. Sicherheitsvorschriften, Schutzarten und Schutzmassnahmen nach DIN/VDE
und UVV VBG 4
Unter Punkt 1. (Einführung in die Elektrotechnik) wurden verschiedene Wirkungen
des elektrischen Stroms erläutert.
Meistens sind Unfälle mit elektrischem Strom auf Unkenntnis, Unachtsamkeit oder
auch Leichtsinn zurück zu führen. Dies hängt auch häufig damit zusammen, dass
der Mensch nur die Wirkungen des elektrischen Stroms erkennt, nicht aber die
Ursachen (den elektrischen Strom selbst) mit seinen Sinnen wahrnehmen kann.
Statistiken (u.a. der Berufsgenossenschaften) belegen, dass weitaus weniger
Unfälle auf Defekte an elektrischen Anlagen oder Geräten zurückzuführen sind.
Zur Vermeidung von Unfällen ist es demzufolge erforderlich, dass
- Kenntnisse über Unfallgefahren
erworben und
- Unfallverhütungsvorschriften
(UVV) beachtet werden.
6.1 Gefahren durch elektrischen Strom
Bei Berührung eines stromdurchflossenen elektrischen Leiters fließt auch ein Strom
durch den menschlichen Körper, da dieser den Strom ebenfalls leitet. Die anliegende
Spannung und der Gesamtwiderstand des Menschen bestimmen dabei die Größe der auftretenden
Stromstärke. Der Gesamtwiderstand setzt sich zusammen aus:
- dem Übergangswiderstand
zwischen dem Leiter und dem Menschen, dem Körperwiderstand des Menschen und
- dem Übergangswiderstand
zwischen dem Menschen und dem Leiter bzw. zwischen dem Menschen und der Erde.
Feuchtigkeit verringert den
Übergangswiderstand sehr stark. Die Stromstärke erhöht sich mit sinkendem Gesamtwiderstand.
Daher ist insbesondere in Feuchträumen, in denen der Übergangswiderstand sehr
gering sein kann, die Gefährdung besonders groß. Internationale Sicherheitsvorschriften
legen fest, dass Menschen:
- nur kurzzeitig einer
Stromstärke von 30mA und
- einer geringeren Spannung
als 42V ausgesetzt sein dürfen.
Feuchtigkeit verringert den
Übergangswiderstand sehr stark. Die Stromstärke erhöht sich mit sinkendem Gesamtwiderstand.
Daher ist insbesondere in Feuchträumen, in denen der Übergangswiderstand sehr
gering sein kann, die Gefährdung besonders groß.
Internationale Sicherheitsvorschriften legen fest, dass Menschen:
- Ein durch den Körper
fließender elektrischen Stroms kann wichtige Körperfunktionen negativ beieinträchtigen.
Insbesondere sind hier Muskelverkrampfungen, Herzkammerflimmern und Herzstillstand
zu nennen.
- Liegen hohe Stromstärken
an, kann es an den Ein- und Austrittsstellen des Stroms wegen der elektrischen
Wärmewirkung zu Verbrennungen kommen.
- Wirkt ein elektrischer
Strom längere Zeit auf den Menschen ein, zersetzt sich die Körperflüssigkeit
(u.a. das Blut) durch elektrolytische Vorgänge. Es kommt zu Vergiftungserscheinungen,
die unter Umständen erst nach einigen Tagen auftreten. Bei Unfällen mit elektrischem
Strom ist deshalb eine ärztliche Untersuchung unbedingt erforderlich.
- Unfälle mit elektrischem
Strom haben darüber hinaus häufig Sekundärunfälle zur Folge. Diese sind meist
darauf zurück zu führen, dass das Unfallopfer auf Grund z.B. eines Stromschlages
einen Schreck bekommt und falsch reagiert. Aus diesen Fehlreaktionen resultieren
z.B. Leiterstürze, Verletzungen an Maschinen, etc....