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Biologie-Kurs Evolution:
Die Darwinfinken
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Ein Beispiel für adaptive Radiation
Etwa 1100 km westlich des südamerikanischen Festlandes in Höhe des Äquators, heute zu Ecuador gehörend, liegt das Galápagos-Archipel. Es besteht im wesentlichen aus 10 größeren Inseln und zahlreichen Inselchen und Klippen und ist vulkanischen Ursprungs. Die größte Insel, die über die Hälfte der Landmasse verfügt, ist die 132 km lange und an der breitesten Stelle 84 km breite Insel Isabela.  Die größeren Inseln: 1 Isabela; 2 Fernandina; 3 James; 4 Santa Cruz; 5 Floreana; 6 San Christobal |
Ihre unwirtlichen Vulkanriesen ragen bis 1707 m über den Meeresspiegel empor und sind von frischen Lavaströmen gezeichnet. Obwohl in Höhe des Äquators liegend, sehen die Inseln nun keineswegs so tropisch aus, wie wir uns allgemein die Tropen vorstellen, mit Palmenstrand, dichten Wäldern und bunten Vögeln. Statt dessen findet man in der Küstenregion Kakteen und dürres Gestrüpp. Die Küstenregion ist wüstenhaft trocken ähnlich wie große Teile der Küste Perus oder Chiles. Verursacht wird dies durch den kalten Humboldtstrom, der das Klima der Inselgruppe bestimmt. Die durch den Humboldtstrom hereigebrachte kalte Luft erwärmt sich auf dem Land, nimmt dabei Wasser auf, statt welches abzugeben und trocknet dadurch das Land aus. Normalerweise nur in der Zeit von Dezember bis März geraten die Galápagos-Inseln in den Einfluß einer warmen Meeresströmung, El Nino, die dann auch Regen bringt.
Auf der zweitgrößten Insel Insel Santa Cruz findet man sämtliche auf Galapagos vorkommende Vegetationszonen besonders ausgeprägt:- die trockene Küstenzone mit Baumkakteen wie Opuntien reicht vom Meersspiegel bis etwa 100 m Höhe.
- eine Überganszone in der Trockensträucher und Kakteen allmählich abnehmen reicht bis 200 m Höhe und geht über in
- die Zone des Scalesia-Waldes, eine Regenwaldzone.
- die Braune Zone folg in 300 m Höhe. Es herrschen als Bäume Psidium galapageium und Zanthoxylum fagara vor. die von zahlreichen braunen Epiphyten bewachsen sind.
- Anschließend haben wir den Miconia-Gürtel, der von etwa 400 bis 550 m Höhe reicht. Vorherrschend sind der Miconia-Busch und Farne.
- Im darüber liegenden Hochland wachsen niedrige Kräuter, Gräser und Farne, jedoch keine Bäume.
Auf den anderen Inseln kommen diese Vegetationszonen nicht in dieser Gesamtheit und sogar sehr unterschiedlich vor. Auf der Insel Espanola sind zum Beispiel nur die trockene Küstenzone und die Übergangszone ausgeprägt. Auf der Insel Fernandia beschränkt sich die Vegetationauf die von Lava verschonten "Vegetationsinseln" und mann findet eine Trockenzone, die ziemlich weit hinauf reicht und eine Zone Scalesia-Waldes. Die einzelnen Inseln gleichen sich also nicht. Jede hat ihre ganz ureigene Vegetation in einer bestimmten Kombination aus den möglichen Vegetationszonen.
Sorgt das Meerwasser für eine Trennung der verschiedenen Vegetationen von Insel zu Insel, so wird diese Separation durch die Lavaströme innerhalb der einzelnen verfeinert. So wird z.B. die Insel Isabela von fünf gewaltigen, an der Basis miteinander verschmolzenen Vulkanen gebildet. Obwohl miteinander verbunden, wirken die Lavawüsten an ihrer Basis für viele Tiere wie Barrieren. Änliches findet mann auf anderen Inseln.
Überlege dir, wie man die Vegetationssituation des Galapagosarchipels kurz zusammenfassen könnte.
 Körnerfressender Bodenfink auf dem amerikanischen Festland |
Diese Inselgruppe besuchte im Jahre 1835 Charles Darwin für etwa einen Monat im Rahmen einer fünfjährigen Forschungsreise mit dem Vermessungsschiff Beagle der englischen Kriegsmarine.
Seine Aufmerksamkeit fanden u.a. die dort lebenden Finkenarten, die später ihm zu Ehren Darwinfinken genant wurden.
Aufgefallen war ihm, dass auf jeder dieser Inseln nur solche Arten lebten, die genau an die Lebensbedingungen der jeweiligen Insel angepasst waren. Untereinander hatten diese Arten eine verblüffende Ähnlichkeit in Körperbau und Federkleid. Lediglich im Schnabelbau waren sie auffällig verschieden. Die Darwinfinken selbst kommen nur auf den Galapagosinseln vor und nicht auf dem Festland, wobei es dort körnerfressende Bodenfinken gibt, die den Galapagosfinken ähneln.
Auf den Galapagosinseln leben 13 Arten der Darwinfinken. Die 14. Art, Pinaroloxias inornata, der Cocosfink, der zu den Darwinfinken gezählt wird, lebt auf der Cocosinsel, einer nordöstlich von Galapagos gelegenen Insel, die zu Costa Rica gehört. Die Darwinfinken nützen ihren Lebensraum sehr unterschiedlich.
 Pinaroloxias inornata |
 Certhidia olivacea |
 Cactospiza pallida |
 Camarrhynchus heliobates |
 Camarrhynchus parvulus |
 Camarrhynchus pauper |
 Camarrhynchus psittacula |
 Platyspiza crassirostris |
 Geospiza conirostris |
 Geospiza scandens |
 Geospiza difficilis |
 Geospiza fuliginosa |
 Geospiza fortis |
 Geospiza magnirostris |
 Insektennahrung Pflanzennahrung (hdm) |
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Wieviele Darwinfinken sind Pflanzenfresser?
Wieviele Darwinfinken sind Kakteenbewohner?
Wieviele Darwinfinken sind Insektenfresser?
Welche Finken sind wohl Körnerfresser?
Es gibt keinen Specht aber einen Spechtfink
Darwin vermutete, daß eine Gründerpopulation einer Art körnerfressender Bodenfink vom Festland zu den Galapagisinseln gekommen ist. Wie könnten diese Finken, die eigentlich schlechte Flieger sind, zu den Galapagosinseln gekommen sein?